Neue Fachgruppenleiter der Zimmerer bei der Bauinnung Regensburg

Neue Fachgruppenleiter der Zimmerer bei der Bauinnung Regensburg

Mehr Auszubildende und deutlich höhere Personalkosten bei den Zimmerern – Verdeutlichung der Vorteile der Beschäftigung am Bau

Im Mittelpunkt der letzten Fachgruppenversammlung der Zimmerer bei der Bauinnung Regensburg standen die Neuwahlen für das Ehrenamt.

Die für die Landkreise Regensburg, Schwandorf und Kelheim zuständige Fachinnung ist mit 120 Mitgliedsbetrieben des Hoch-, Tief- und Ausbaus die mitgliederstärkste Bauinnung der Oberpfalz.

Mit dem bisherigen Fachgruppenleiter, Herrn Zimmerermeister Franz Aukofer von der Zimmerei Aukofer GmbH aus Tenacker/Obertraubling trat eine Person, die der Fachgruppe der Zimmerer seit dem Jahr 2009 vorstand, nicht mehr zur Wiederwahl an.

Zum neuen Fachgruppenleiter wurde Herr Zimmerermeister und B.Eng Holzbau Max Semmler von der Firma Holzbau Semmler aus Hemau gewählt.

Neuer stellvertretender Fachgruppenleiter wurde Herr Dipl.-Ing. Michael Aicher von der Firma Aicher Holzbau GmbH aus Regenstauf.

In seinen Abschiedsworten betonte der aus dem Ehrenamt ausscheidende Franz Aukofer, dass es sich bei den künftigen Themen wie beispielsweise der Digitalisierung am Bau geradezu anbiete, dass sich junge und kompetente Nachfolger eines Zimmererbetriebes der Ehrenämter annehmen.

Da dies heutzutage keine Selbstverständlichkeit ist, freue er sich um so mehr über das Interesse der neu Gewählten und wisse die Fachgruppe Zimmerer daher künftig in guten Händen.

Es sei dadurch gewährleistet, die Belange des Zimmererhandwerks auf örtlicher Innungsebene, aber auch beim Bayerischen Zimmererverband auf Landesebene bestmöglich zu vertreten.

Besonders kritisch sieht die Fachgruppe die ab diesem Jahr speziell für Zimmerer geltende Erhöhung beim Beitrag der Berufsgenossenschaft. Diese mache auch bei einem durchschnittlichen Zimmererbetrieb mit 7-10 gewerblichen Arbeitnehmern eine jährliche Mehrbelastung im fünfstelligen Bereich aus.

Hinzu könnte noch eine weitere, unerwartet hohe tarifliche Personalkostenerhöhung durch den aktuellen Tarifvorschlag kommen.

Rückwirkend ab 1. Mai 2018 könnten die tariflichen Löhne und Gehälter um 5,7 Prozent steigen, falls die erforderliche Mehrheit der Landesverbände des größten deutschen Bauarbeitgeberverbandes, des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes (ZDB), diesem Vorschlag bis zum 26. Mai zustimmt.

Dies entspreche einer jährlichen Mehrbelastung von ca. 3.000 € pro gewerblichen Arbeitnehmer.

Im Fokus der Fachgruppe sollte auch weiterhin die Nachwuchsgewinnung stehen, bei der erste Erfolge bei den Zimmerern zu verzeichnen sind.

Trotz einer fast gleichbleibenden Gesamtzahl der aktuellen Ausbildungszahlen im Innungsbereich mit im ersten Lehrjahr 70 Auszubildenden (Vorjahr: 71) in allen bauhandwerklichen Berufen, steigerte sich die darin enthaltene Zahl der Auszubildenden im Zimmererhandwerk deutlich auf 22 (Vorjahr: 8).

Die hervorragenden Verdienstmöglichkeiten, die betriebsinternen Aufstiegsmöglichkeiten z.B. zum Vorarbeiter oder Polier sowie die herausfordernde, abwechslungsreiche und technisch hochwertige Tätigkeit am Bau sind dabei Trümpfe, die es bei den Schulabgängern für die mehr als 20 Ausbildungsberufe im Baubüro und auf der Baustelle auch weiterhin als Werbeargumente zu nutzen gilt.

Die hohen gewerblichen Bauausbildungsvergütungen (monatlich 1. Lehrjahr: 785 €, 2. Lehrjahr: 1.135 €, 3. Lehrjahr: 1.410 €) sollen nach dem Tarifvorschlag nochmals um je 65 € steigen.

Die bestehenden Mindestlöhne am Bau (Mindestlohn 1 mit 11,75 €, Mindestlohn 2 mit 14,95 €) sind mit etwa 3 Euro bzw. 6 Euro pro Stunde deutlich höher als der gesetzliche Mindestlohn mit „nur“ 8,84 €.

Dies bedeutet bei ca. 2000 regelmäßigen Arbeitsstunden eines Arbeitnehmers pro Jahr zugunsten eines gewerblichen Arbeitnehmers am Bau mindestens 6000 € brutto beim Mindestlohn 1 bzw. 12.000 € brutto beim Mindestlohn 2 mehr als es der gesetzliche Mindestlohn gewährleisten würde.

Zudem geben das Verbot der Leiharbeit am Bau neben der tariflichen Zusatzrente (bis zu 350 Euro monatlich zusätzlich zur gesetzlichen Rente als sog. Tarifrente Bau) sowohl finanzielle Anreize als auch arbeitsrechtliche Sicherheit für einen Arbeitnehmer im Baubetrieb oder auf der Baustelle


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