Richtfest beim Stauber-Haus

Richtfest beim Stauber-Haus

HEMAU. Im „Stauberhaus“ an der Riedenburger Straße stehen die umfangreichen Sanierungsarbeiten kurz vor dem Ende. Beim Richtfest wies Bauherr Thomas Semmler darauf hin, dass mit der neuen Nutzung durch eine Apotheke, Zahnärzte und der Kieferorthopädie, auch ein gewisser Traditionsbruch einhergeht. Wie aus den Chroniken zu entnehmen ist, waren Handel, der Verkauf von selbstgebrautem Bier,sowie später der Betrieb einer Gaststätte, die überwiegenden Nutzungen des ehemaligen Getreidekastens aus dem Jahr 1138/39. Da für die neue Nutzung eine grundlegende Neugestaltung der Innenräume notwendig war, konnten nahezu nur die Außenwände erhalten werden, so der Bauherr. Für die Planung dankte Semmler dem Architekt Franz Dürr und dem Ingenieur Fritz Hofmann. Des Weiteren ging der Dank an alle beteiligten Firmen, überwiegend aus der näheren Region, sowie an die unmittelbaren Nachbarn für das Erdulden des Baulärms. Im Erdgeschoß nimmt demnächst die „Arbor“ Apotheke mit Apothekerin Monika Vollmer und ihrem Team den Betrieb auf. Im ersten Stock befinden sich die Zahnarztpraxen von Dr. Christian Dalles und Dr. Maresa Broelmann und Kieferorthopäde Dr. Burkhardt Dalles. Im zweiten Stock ist die Nutzung noch offen, im Dachgeschoß entstehen zwei Wohnungen. Den Angaben entsprechend wurde das „Stauber Anwesen“ vermutlich in den Jahren 1138/1139 als Getreidekasten errichtet. Dieser Getreidekasten, auch Kastenhaus genannt, gehörte mit zum „Münchhoff“ des Benediktinerklosters Prüfening. Der Münchhoff fand erstmals Erwähnung am 22. Mai 1344 in einer Urkunde von Kaiser Ludwig des Bayern. Nach etwa 200 Jahren ging das Anwesen in Privatbesitz über, neben der Bezeichnung „Kastenhaus“, war auch der Häusername „LedererKobi-Haus“, gebräuchlich. Die weitere Frühgeschichte des Anwesens bleibt jedoch mangels Quellen im Dunkel. 1826 beantragte ein Joseph Stauber das Ausschenken von hiesigem und fremdem Bier auf sein Haus. Das kö- nigliche Landgericht erlaubte ihm jedoch nur Bier aus dem hiesigen Communal Bräuhause zu verzapfen. Im selben Jahr reichte Stauber einen Antrag zur Erlaubnis von Tanzveranstaltungen ein. Wurde bisher noch vom „Lenawastlhaus“ gesprochen, wurde in dieser Epoche die Hausbezeichnung, „Beim Stauber“, gebräuchlich. Seit dem Jahr 2016 befindet sich das „Stauber Haus“ im Besitz von Andrea und Thomas Semmler und erfährt nun eine vollkommen neue Nutzung.


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